Mathematik ist mehr als Zahlen und Rechnen – sie eröffnet den Kindern einen Zugang zur Welt, fördert logisches Denken und stärkt das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit. Unser Anfangsunterricht Mathematik orientiert sich am Lehrplan Mathematik für die Grundschule NRW und den KMK-Empfehlungen für den Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung. Dabei verbinden wir fachliche Inhalte mit unserer hypnosystemischen Haltung und unserem Spielwert.

Ein guter Start – Mengenbilder als Grundlage

Im ersten Schuljahr verzichten wir bewusst auf ein einheitliches Mathematik-Lehrwerk und setzen stattdessen auf die Arbeit mit den sogenannten Mengenbildern nach Lilo Gührs. Dieses Material wird auch in der Dyskalkulie-Therapie eingesetzt und ermöglicht es den Kindern, eine verlässliche Mengen- und Operationsvorstellung im Zahlenraum bis 10 zu entwickeln. Die Visualisierung von Mengen unterstützt das Verständnis von Zahlen und ihre Beziehungen zueinander – eine wichtige Grundlage für alle weiteren mathematischen Kompetenzen. Wenn grundlegende Basiskompetenzen noch nicht ausgereift sind, setzen wir – auch bei Kindern nach Klasse 1 – die Mengenbilder gezielt ein.

Mathematik als Spiel entdecken ​

Die Arbeit mit den Mengenbildern greift den natürlichen Spieltrieb der Kinder auf und macht Mathematik erlebbar. Sie ermöglicht den Kindern, Zahlvorstellungen und Rechenoperationen über verschiedene spielerische Zugänge zu erfassen – Ratespiele, Legespiele, Memory und Bewegungsspiele helfen den Kindern, Mengenstrukturen zu erkennen, mathematische Zusammenhänge zu erforschen und dabei eigene Lösungswege zu entwickeln. So verbinden wir fachliches Lernen mit Freude, Neugier und positiven Erfahrungen im ganzen Körper.

Vertrauen aufbauen durch Wiederholung und Struktur ​

Viele unserer Schülerinnen und Schüler haben in ihrer schulischen Biografie bereits Misserfolge erlebt. Deshalb legen wir großen Wert auf bekannte, wiederkehrende Aufgabenformate, die Sicherheit und Orientierung bieten. Durch strukturierte Abläufe, gemeinsame Spiele und kleine Herausforderungen erleben die Kinder, dass sie sich auf ihre eigenen Fähigkeiten verlassen können – ein wichtiger Schritt, um Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit zu gewinnen.

Begleitung auf Augenhöhe​

Mathematik bedeutet für uns nicht nur Zahlen und Aufgaben – es bedeutet, gemeinsam zu entdecken, zu knobeln und sich gegenseitig zu unterstützen. Besonders bei herausfordernden Aufgaben wie dem Problemlösen oder Modellieren ist eine enge Begleitung notwendig. In Kleingruppen oder im Einzelkontakt erhalten die Kinder individuelle Unterstützung, die sich am individuellen Entwicklungsstand und den aktuellen Bedürfnissen orientiert. Ziel ist es, den Kindern die Erfahrung zu ermöglichen, dass sie mit der richtigen Unterstützung selbstständig Lösungen finden können – und dabei stolz auf sich selbst sein können.

Elternarbeit – Gemeinsam rechnen​

Ein gelingender Anfangsunterricht braucht die Unterstützung des Elternhauses. Bereits zu Beginn des Schuljahres informieren wir die Eltern über den Einsatz der Mengenbilder und stellen das Material gemeinsam in einem Elternabend her. So können die Kinder auch zu Hause mit vertrautem Material üben. Wir stellen den Eltern einfache Spielideen vor, die das Mengenverständnis fördern – zum Beispiel Würfelspiele, Bewegungsspiele oder kleine Knobelaufgaben, die das Rechnen im Alltag spielerisch begleiten.

Mathematik als Chance zur Selbstwirksamkeit​

Unser Ziel ist es, den Kindern durch den Anfangsunterricht Mathematik ein positives Selbstbild zu vermitteln. Indem wir auf ihre individuellen Stärken eingehen, sie behutsam begleiten und sie immer wieder selbst Lösungen entdecken lassen, erleben die Kinder, dass sie selbstwirksam sind – eine Erfahrung, die sie weit über das Fach Mathematik hinaus stärkt.

Fazit: Mathematik wird bei uns nicht nur gelernt – sie wird gespielt, entdeckt und erlebt.

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