Gesundheit als gelebte Haltung
Gesundheit bedeutet für uns mehr als die Abwesenheit von Krankheit – sie umfasst körperliches, emotionales und soziales Wohlbefinden. Ein gutes Körpergefühl, eine wertschätzende Haltung sich selbst gegenüber und das Bewusstsein für die eigene Gesundheit sind für unsere Schülerinnen und Schüler wichtige Entwicklungsziele.
Mit unserem kindlichen Slogan ‚Gesund und munter‘ erleben unsere Schülerinnen und Schüler spielerisch, dass sie selbst aktiv für ihr Wohlbefinden sorgen können – durch Bewegung, Ernährung, Körperwahrnehmung, Entspannung und gute Beziehungen.
Unser großes ‚Gesund und munter‘-Herz im Foyer erinnert täglich daran, dass wir Verantwortung für uns selbst und unsere Gemeinschaft tragen. Diese Haltung entwickelte sich während der Corona-Pandemie als Hilfe zur (Co-)Regulation und Balance zwischen Anpassung und Autonomie. Heute ist sie tief in unserem Schulalltag verankert und verbindet sich mit unserer hypnosystemischen Ausrichtung, unserem Schulregelhaus und unserem Ansatz zur Selbstregulation.
Gesundheitserziehung mit hypnosystemischem Blick
Gesundheit ist nicht nur individuell, sondern immer eingebettet in Beziehungen und Systeme. Deshalb ist Gesundheitsbildung für uns ein ganzheitlicher Prozess, der Körper, Geist und soziale Aspekte vereint:
- Bezogenheit und Selbstverantwortung – Gesundheit beginnt mit der Fähigkeit, auf den eigenen Körper zu hören und gleichzeitig Teil einer Gemeinschaft zu sein. Unsere Schülerinnen und Schüler lernen, für sich selbst zu sorgen, ohne den Blick für andere zu verlieren.
- Potenzial- statt Defizitblick – Ein gesunder Lebensstil bedeutet nicht Perfektion, sondern bewusste Entscheidungen, die dem eigenen Wohlbefinden und dem der Gemeinschaft dienen. Wir unterstützen unsere Schülerinnen und Schüler darin, ihre eigenen Möglichkeiten zur Selbstfürsorge zu entdecken und zu nutzen.
- Lösungsorientierung und Verantwortung – Kinder erleben, dass sie selbst aktiv für ihre Gesundheit sorgen können. Sie erfahren, dass kleine Handlungen, wie Bewegung, achtsame Ernährung oder Ruhepausen, eine große Wirkung haben. Gleichzeitig erkennen sie, dass ihre Entscheidungen nicht nur sie selbst, sondern auch ihr Umfeld betreffen.
- Sprache und Symbolik als Orientierung – Unser ‚Gesund und munter‘-Slogan und das Herz-Symbol geben unseren Schülerinnen und Schülern Sicherheit und eine klare Ausrichtung. Sie verbinden individuelles Wohlbefinden mit dem Gemeinschaftsgefühl und erinnern daran, dass Gesundheit ein Zusammenspiel aus Eigenverantwortung und Solidarität ist.
- Körper als Spiegel und Regulation – Unsere Schülerinnen und Schüler lernen, ihren Körper als verlässlichen Partner wahrzunehmen – durch bewusstes Spüren, Bewegung und gezielte Regulation. Gleichzeitig entwickeln sie ein Bewusstsein dafür, dass ihr Verhalten Einfluss auf das körperliche und emotionale Wohlbefinden anderer hat.
- Verantwortung als gemeinsamer Prozess – Gesundheitsbildung bedeutet für uns, dass Kinder sich selbst als wirksam erleben – sowohl in Bezug auf den eigenen Körper als auch auf ihre Gemeinschaft. Sie übernehmen Verantwortungsbereiche in der Schule, kümmern sich um ihre Umgebung und lernen, dass ihr Handeln zählt.
Den eigenen Körper verstehen und schätzen lernen
Eine gesunde Lebensweise beginnt mit einem positiven Körpergefühl. Kinder, die ihren Körper kennen und verstehen, können besser auf ihn achten, Signale wahrnehmen und bewusst handeln.
Körperbewusstsein, Körpergrenzen und Selbstwahrnehmung
- Wie fühlt sich mein Körper an, wenn ich hungrig, müde oder voller Energie bin?
- Welche Körperzeichen zeigen mir, dass ich Ruhe oder Bewegung brauche?
- Wie verändert sich mein Körper, wenn ich fröhlich, ängstlich oder aufgeregt bin?
- Wo sind meine Körpergrenzen – was fühlt sich für mich gut an und was nicht?
- Wie kann ich meine Grenzen ausdrücken und die Grenzen anderer respektieren?
Gesundheitserziehung als gelebte Praxis
Gesundheit findet nicht ‚im Kopf‘ statt – sie wird durch Erleben verankert. So wird bei uns unsere ‚Gesund und munter‘-Haltung spürbar:
1. Gesunde Ernährung – Essen und Trinken als Kraftquelle erleben
- Teilnahme am Schulobst-Programm & Ernährung als Unterrichtsthema
- Schülerküche & gemeinsames Kochen – Essen als soziales Erlebnis
- Achtsame Trinkkultur & Wasserspender in den Klassen – Trinken zur Regulation
2. Bewegung – Energie in Fluss bringen
- Bewegungs-, Spiel- und Pausenräume – Schulhof als Bewegungslandschaft
- Sportunterricht, Schwimmen, Schultänze & sportliche Wettbewerbe
- Lerngruppenübergreifende Angebote: ‚Ringen und Raufen‘, ‚Yoga for Kids‘, etc.
3. Schlaf & Erholung – Pausen ernst nehmen
- Tägliche Morgenrunden mit Reflexion zum Schlaf
- Rückzugsorte in allen Klassen: Sofas, Sitzkissen & Ruheecken
- Beratung und Elterngespräche zu Schlafhygiene
4. Immunsystem stärken – Verantwortung für sich und andere
- Händewaschen als tägliche Routine mit kindgerechter Anleitung
- Frische Luft & Bewegung draußen: Spaziergänge, Ausflüge, Hofpausen
- Verantwortung für einen gesunden Schulraum – z. B. durch die ‚Aktion Schöne Schule‘
5. Beziehungen & Gemeinschaft – Freude macht gesund
- Spielen als zentraler Wert – ‚Spielen macht Schule‘-zertifiziert
- Feste, Feiern, Ausflüge, Projekte & lerngruppenübergreifender Unterricht
- Schulregelhaus & Sozialkompetenz-Themenkisten: ‚Ich – Du – Wir‘ & ‚Freundschaft‘
6. Entspannung & Regulation – zur Ruhe kommen
- Rhythmisierung im Unterricht & achtsame Übergänge
- Entspannungsmusik, Rückzugsräume & Wohlfühlinseln
- Regulation durch Körpersprache & achtsame Bewegung
Fazit: Gemeinsam gesund, stark und munter!
Gesundheit ist ein Prozess – und wir gestalten ihn gemeinsam, mit Herz, Humor und Bewusstsein für unser Miteinander.
Unsere ‚Gesund und munter‘-Haltung verbindet Wissen mit Erleben, Selbstregulation mit Gemeinschaft und Eigenverantwortung mit Solidarität – so bleibt unsere Schule ein Ort, an dem sich alle wohlfühlen und gerne lernen. Wir freuen uns, dass wir bereits mehrfach mit dem Schulentwicklungspreis Gute gesunde Schule der Unfallkasse NRW ausgezeichnet wurden.