Pausen sind ein wesentlicher Bestandteil des Schullebens und stehen den Kindern laut Schulgesetz NRW als unterrichtsfreie Zeiten zu. Sie bieten nicht nur eine notwendige Erholungsphase, sondern auch einen wertvollen Raum für soziale Interaktion, spielerisches Lernen und körperliche Bewegung. Gerade für unsere Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung sind Pausen eine Chance, Selbstregulation zu üben, Beziehungsfähigkeit zu stärken und Fröhlichkeit im schulischen Alltag zu erleben.
Unsere Pausengestaltung folgt dem Grundsatz: Spiel ist Lernen – im freien Tun erleben die Kinder Selbstwirksamkeit, erkunden Grenzen, entwickeln soziale Kompetenzen und finden Ausdrucksmöglichkeiten für ihre Gefühle. Bewegung, Spiel und Begegnung sind dabei zentrale Elemente, um Wohlbefinden, Zugehörigkeit und ein harmonisches Miteinander zu fördern.
Pausen als strukturierte Freiräume
Unsere Schule schafft strukturierte Spielräume, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder gerecht werden:
- Freie Spielbereiche auf dem Schulhof bieten Raum für Bewegung und kreatives Entdecken – mit Klettergerüsten, Schaukeln, Sportflächen und offenen Grünbereichen.
- Gelenkte Angebote wie angeleitete Spiele, Tanz- oder Zirkuspausen geben Sicherheit und Stabilität für Kinder, die eine klare Rahmung benötigen.
- Regulierte Fußballpausen ermöglichen den Kindern eine geordnete und begleitete Teilnahme am beliebten Sport, angepasst an Altersstufen und Bedürfnisse.
- Indoorpausen bieten eine geschützte Alternative für Kinder, die eine ruhigere Atmosphäre benötigen oder im Umgang mit Konflikten eine klarere Struktur brauchen.
- Regenpausen verlagern das Spielgeschehen nach innen, ohne den Spielwert der Pause zu mindern.
Durch eine bewusste Kombination aus freien und strukturierten Elementen ermöglichen wir den Kindern, ihre Pausen individuell zu gestalten und dabei die notwendige Orientierung und Sicherheit zu erhalten.
Pausen als Raum für Selbstregulation und Beziehung
Gerade für Kinder mit Förderbedarf im Bereich Emotionale und soziale Entwicklung ist es wichtig, dass Pausen nicht zu unkontrollierten Übergangsphasen werden, sondern als gestaltete Zeiträume zur Selbstregulation dienen. Unsere Pausenangebote sind darauf ausgerichtet, dass die Kinder in ihrem individuellen Tempo zur Ruhe kommen oder Energie abbauen können.
Wiederkehrende Pausenrituale – sei es das gemeinsame Spiel, die bewusste Bewegung oder der strukturierte Rahmen einer Fußballpause – helfen den Kindern, sich im Schulalltag zurechtzufinden. Ritualisierte Spiele sorgen für Stabilität, sodass die Kinder lernen, sich in einer Gruppe zu orientieren, Absprachen einzuhalten und ihre eigenen Bedürfnisse in Einklang mit denen der anderen zu bringen.
Pausen sind aber nicht nur eine Zeit für Bewegung, sondern auch für Beziehung. Durch die hohe Präsenz des pädagogischen Personals und eine enge Begleitung der Kinder entstehen im Pausenalltag viele kleine Begegnungen, die Vertrauen schaffen, Beziehungen stärken und emotionale Sicherheit geben. Wir sind ansprechbar, mittendrin, spielen mit, hören zu – denn genau in diesen Momenten des ungezwungenen Miteinanders kann sich echte Verbindung entfalten.
Pausen als Ausdruck von Schulkultur
In unserem Verständnis ist die Pause nicht nur eine Unterbrechung des Unterrichts, sondern ein gelebter Bestandteil unserer Schulkultur. Sie bietet den Raum für Fröhlichkeit, spielerische Begegnungen und soziale Entwicklung. Durch das gemeinsame Spiel entstehen Verbindungen – untereinander und zur Schule als sicherem Ort.
Um den Kindern diese vielfältigen Pausenangebote zu ermöglichen, erfolgt ein hoher Personaleinsatz. Unsere pädagogischen Fachkräfte begleiten die Kinder aktiv, schaffen Strukturen, bieten Spielimpulse und sorgen für eine sichere Umgebung. Dadurch können wir jedem Kind – je nach Bedürfnis – einen passenden Rahmen bieten, sei es für Bewegung, kreatives Spiel oder ruhige Rückzugsmöglichkeiten.
Pausen sind für unsere Kinder mehr als nur eine Erholungszeit: Sie sind Spielraum, Lernfeld und soziales Miteinander in Bewegung. Unsere Aufgabe ist es, diesen Raum so zu gestalten, dass jedes Kind seinen Platz findet – sei es in der dynamischen Bewegung, im ruhigen Rückzug oder in der kreativen Begegnung mit anderen.