Wochenplan – Selbstständiges Lernen
Der Wochenplan ist ein zentrales Element unserer Schulkultur und unterstützt die Kinder dabei, selbstwirksam zu lernen und Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess zu übernehmen. Er verbindet individuelles Lernen mit gemeinschaftlichen Aufgaben und ist ein Werkzeug zur Förderung von Selbstregulation – sowohl auf kognitiver als auch auf sozial-emotionaler Ebene.
Individuelle Gestaltung – Jeder in seinem Tempo
Der Wochenplan wird für jedes Kind gemäß seines individuellen Lern- und Entwicklungsstandes gestaltet und deckt die Kernfächer ab. Dabei orientiert er sich an den curricularen Vorgaben des Lehrplans NRW sowie den KMK-Empfehlungen für den Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung. Die Gestaltung des Wochenplans kann offener oder enger strukturiert sein – je nachdem, welche Unterstützung das Kind benötigt. So erleben die Kinder, dass sie in ihrem Tempo arbeiten dürfen und dennoch kontinuierlich Lernfortschritte und Erfolge erzielen.
Entscheidungsfreiheit und Selbststeuerung
Der Wochenplan lässt in jedem Fall Entscheidungsfreiheit zu. Die Kinder wählen aus, in welcher Reihenfolge sie ihre Aufgaben bearbeiten oder mit welchem Material sie arbeiten möchten. Diese Wahlmöglichkeiten fördern das Gefühl von Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortung – zentrale Aspekte unserer hypnosystemischen Haltung. Gleichzeitig lernen die Kinder, ihre eigenen Arbeitsphasen zu planen und auch kurze Pausen einzulegen.
Vielfalt der Inhalte – Lernen mit Kopf, Herz und Hand
Der Wochenplan kann je nach Lern- und Entwicklungsstand neben curricularen Inhalten auch spielerische Aktivitäten und den Erwerb von lebenspraktischen Kompetenzen beinhalten. So können Kinder neben klassischen Lernaufgaben auch Kneten und Modellieren, Seilspringen üben, Zähneputzen trainieren, Schleife binden mit dem Schleifenlernschuh oder Schneidekurse mit der Schere absolvieren. Zudem können digitale Lern-Apps wie die Anton-App unterstützend eingesetzt werden, um die Lerninhalte interaktiv und spielerisch zu vertiefen.
Rückschulung im Blick
Mit zunehmender Entwicklung im Lern- und Arbeitsverhalten und sozial-emotionaler Stabilität beinhaltet der Wochenplan verstärkt die Arbeit mit dem Schulbuch. Die Kinder lernen, Aufgaben aus dem Schulbuch ins Heft zu übertragen, ihre Arbeit zu strukturieren und eigene Lösungswege zu entwickeln – wichtige Vorbereitungsschritte für den Übergang in eine Regelschule.
Regulation und Selbstregulation
Der Wochenplan ist nicht nur ein Lerninstrument, sondern auch ein Werkzeug zur Selbstregulation. Die Kinder lernen, ihre Aufgaben eigenverantwortlich zu planen, sich kleine Pausen zu gönnen und Hilfe einzufordern, wenn sie sie benötigen. Wer Unterstützung braucht, sucht den Hilfetisch eigenständig auf – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu selbstgesteuertem Lernen. Das Erleben, selbst Lösungen zu finden oder gezielt Unterstützung zu holen, stärkt die Selbstwirksamkeit und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
Gemeinsam lernen – gemeinsam wachsen
Auch Partnerarbeiten können Bestandteil des Wochenplans sein. Die Kinder lernen, miteinander zu arbeiten, sich gegenseitig zu helfen und gemeinsam Lösungen zu finden. So verbindet der Wochenplan individuelles Lernen mit sozialem Miteinander – ein wertvoller Beitrag zur Entwicklung von Teamgeist und Empathie.
Fazit: Der Wochenplan ist ein vielseitiges Instrument, das kognitives und sozial-emotionales Lernen verbindet. Er schafft einen Rahmen, in dem jedes Kind seine eigenen Stärken entdecken, Selbstwirksamkeit erleben und Schritt für Schritt wachsen kann – in seinem eigenen Tempo und mit der Unterstützung der Gemeinschaft.