An unserer Schule begegnen wir Diagnosen mit Wertschätzung, Fachlichkeit und einer hypnosystemischen Haltung. Sie sind für uns wichtige Hinweise, die den Blick auf die Unterstützungsbedarfe unserer Schülerinnen und Schüler lenken – sie jedoch nicht definieren. Wir nehmen Diagnosen ernst, aber wir reduzieren unsere Schülerinnen und Schüler nicht darauf. Jedes Kind ist mehr als eine Diagnose. Unser Fokus liegt nicht auf Defiziten, sondern auf Stärken, Ressourcen und Entwicklungsmöglichkeiten.
Leben (lernen) – spielend leicht!
Viele unserer Schülerinnen und Schüler haben bereits eine lange Reise durch verschiedene Institutionen, Hilfesysteme und wechselnde Bezugspersonen hinter sich – oft mit Brüchen, Enttäuschungen und dem Gefühl, nirgendwo wirklich anzukommen. Sie tragen Diagnosen von A wie ADHS über T wie Trauma bis Z wie Zwang, doch wir wissen: Eine Diagnose ist eine Beschreibung, kein Urteil. Ein Erklärungsversuch, kein Stempel. Wir nehmen Diagnosen ernst, aber wir lassen uns nicht von ihnen bestimmen. Uns interessiert das Kind dahinter – mit seinen Stärken, seinen Potenzialen, seinen Möglichkeiten. Nicht das Defizit steht im Mittelpunkt, sondern die Entwicklung. Wir begegnen unseren Schülerinnen und Schülern mit Neugier, Offenheit und der festen Überzeugung, dass Wachstum möglich ist – und zwar nicht durch Druck, sondern durch Erfahrung, Beziehung und gelebte Schulkultur.
Unsere Schule als Spielwelt – Verbundenheit statt Mangel
Weil Kinder ja eigentlich immer spielen und im Spiel (Leben) lernen, wollen wir uns als eine Spielwelt verstehen, die…
- Freude entfachtund Neugier befeuert.
- Potenziale und Talente weckt – jedes Kind hat etwas, das es richtig gut kann.
- Wohltuende Beziehungen ermöglicht – denn Lernen passiert in Beziehung.
- Sozial-emotionale Entwicklung und curriculares Lernen verbindet – weil beides zusammengehört.
Viele unserer Schülerinnen und Schüler kommen mit Erfahrungen von Ablehnung, Ausgrenzung oder Überforderung zu uns. Wir möchten diesen Kreislauf durchbrechen und ihnen ein Erleben von Zugehörigkeit, Sicherheit und echtem Dazugehören ermöglichen – ein Leben in Fülle statt Mangel.
Spielregeln für das Leben – Demokratie und Miteinander (er)leben
Damit diese spielerische Schulkultur gelingt, braucht es – wie bei jedem Spiel – Regeln. Denn frei sein heißt nicht regellos sein, sondern den Sinn von Regeln zu verstehen und gleichzeitig mitgestalten zu können.
Unsere Schülerinnen und Schüler lernen:
- Sich Regeln und Normen anzupassen, ohne sich selbst zu verlieren – bezogen zu bleiben, ohne sich aufzugeben (Bezogene Individuation).
- Demokratie zu leben – und nicht nur darüber zu sprechen.
- Ihre eigene Persönlichkeit zu entfalten, während sie Teil einer Gemeinschaft sind.
Unser Schulregelhaus macht diese Werte sichtbar und (er)lebbar – nicht als starres Regelwerk, sondern als ein Modell für Beziehung, Zugehörigkeit und Verantwortung. Denn bei uns wird nicht nur gespielt, sondern auch gelernt, sich selbst und die Welt zu verstehen. Und das – so gut es geht – spielerisch leicht.