Worum es uns geht

Digitale Medien gehören ganz selbstverständlich zur Lebenswelt unserer Kinder. Sie spielen, schauen, hören, fragen, entdecken – oft online, oft allein, oft viel. Umso wichtiger ist es uns, gemeinsam mit ihnen und ihren Familien einen Raum zu gestalten, in dem digitale Erfahrungen sicher, kreativ und im Austausch mit anderen gemacht werden können.

Wir möchten unsere Schülerinnen und Schüler darin bestärken, sich wach und selbstbewusst in digitalen Räumen zu bewegen. Sie sollen lernen, sich zu schützen, ihre Stimme zu finden, sich auszudrücken, zu gestalten – und dabei sich selbst und anderen mit Achtsamkeit zu begegnen.

Unsere Medienbildung ist dabei kein Zusatz, sondern Teil unserer Grundhaltung: Sie ist verbunden mit unserem hypnosystemischen Ansatz, unserem Spiel- und Lernverständnis und unserem Schutzkonzept zur Prävention sexueller Gewalt. Sie ist lebendig, beweglich und nah an der Welt unserer Kinder.

Von Anfang an gemeinsam: Medien im Aufnahmegespräch

Schon im Aufnahmegespräch sprechen wir offen mit den Familien über unseren Umgang mit Medien. Wir machen deutlich, wie wir Medienbildung verstehen, welche Möglichkeiten die Kinder an unserer Schule haben – und auch, welche Regeln wir gemeinsam brauchen, damit digitale Medien nicht stören, sondern stärken.

Die Vereinbarung, die wir im Gespräch miteinander treffen, wird schriftlich festgehalten. Sie schafft Klarheit und Vertrauen – als Grundlage für einen respektvollen, sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Geräten in unserem Schulleben.

Handys & Smartwatches – klare Regeln für einen geschützten Raum

An unserer Schule gelten klare und verlässliche Regeln im Umgang mit Handys, Smartwatches und digitalen Endgeräten. Denn Kinder brauchen Orientierung und Schutz – auch im Umgang mit digitalen Geräten. Deshalb gilt bei uns:

  • Handys und Smartwatches bleiben ausgeschaltet und unsichtbar, solange die Kinder sich auf dem Schulgelände aufhalten.
  • Ausnahmen sind möglich, wenn sie pädagogisch begründet und begleitet werden – z. B. im Rahmen eines Medienprojekts oder bei unserer Aktion ‚Spielende Schule‘.
  • Bei Regelverstößen suchen wir das Gespräch, klären gemeinsam, was dahinter steckt, und entwickeln Lösungen.
  • Bei schwerwiegenden Vorfällen handeln wir klar und umsichtig: In Absprache mit der Schulleitung behalten wir uns gemäß § 42 Schulgesetz NRW rechtliche Schritte vor. Dabei steht der Schutz der Persönlichkeitsrechte und der Schulfrieden im Mittelpunkt.

Uns ist wichtig, dass Kinder sich sicher fühlen dürfen – ohne ständige digitale Reize oder Vergleiche. Unsere Schulregeln gelten auch für digitale Räume.

Unsere Ausstattung – mit Herz, Technik und Fantasie

Unsere Schule verfügt über mehr als 100 iPads, die im Unterricht auf vielfältige Weise eingesetzt werden. Dank eines stabilen WLANs und vielfältiger Apps können wir digitales Lernen spielerisch und kreativ gestalten.

Zudem nutzen wir Spielroboter, die wir im Rahmen des Wettbewerbs ‚Spielen macht Schule‘ erhalten haben. Besonders in der Förderung von logischem Denken und ersten Programmiererfahrungen sind diese kleinen Helfer mit großem Spielwert bei unseren Kindern sehr beliebt.

Medienkompetenz mit Kopf, Herz und Hand

Unsere Medienerziehung gliedert sich in sechs Kompetenzbereiche entsprechend dem Medienkompetenzrahmen NRW:

  1. Bedienen und Anwenden – Spielerische Einführung in den Umgang mit digitalen Medien, Nutzung von Apps und Robotik im Unterricht.
  • Erste Schritte mit den schuleigenen iPads: Kamera, Mikrofon, Zeichen- und Schreibfunktionen erkunden
  • Nutzung der Ozobots und anderer Spielroboter zur Einführung in Coding und Algorithmen
  • Spielerisches Kennenlernen von Lern-Apps
  1. Informieren und Recherchieren – Nutzung altersgerechter Informationsquellen, Begleitung bei ersten Internetrecherchen.
  • Einführung in Kindersuchmaschinen wie ‚Blinde Kuh‘ und ‚Frag Finn‘
  • Nutzung von interaktiven Lernplattformen zur Wissensvermittlung
  • Gezielte Begleitung bei ersten Recherchen zu Unterrichtsthemen
  1. Kommunizieren und Kooperieren – Sensibilisierung für sicheres Verhalten in digitalen Räumen, erste Erfahrungen mit digitalen Kooperationstools.
  • Präventionstheater ‚Ganz schön blöd‘ von Zartbitter e.V.und anschließende Projektwoche als Präventionsangebot – auch zur sicheren Mediennutzung
  • Gesprächsrunden zu Social Media, Chats und Online-Spielen – Reflexion über digitale Kommunikation und deren Auswirkungen
  • Schulregelhaus – besonders unsere zweite Schulregel ‚sicher fühlen‘ – Übertragung auf digitale Räume: Wie verhalte ich mich fair und respektvoll im Netz? Welche Gefahren gibt es? Wie schütze ich mich?
  • Spielzeugtage – digitales Spielzeug als Einblick in die digitale Lebenswelt der Kinder – Nutzung als Gesprächsanlass, um gemeinsam über Chancen und Risiken digitaler Spiele zu sprechen
  • Elternberatung bei Bedarf – Falls der Umgang mit digitalen Medien auffällig wird oder Kinder von problematischen Online-Erfahrungen berichten, besteht die Möglichkeit, Beratungsgespräche mit Eltern einzuleiten
  1. Produzieren und Präsentieren – Gestalten eigener kreativer Inhalte
  • Book-Creator für eigene digitale Bücher
  • Stop-Motion-App für Trickfilme
  • Einsatz von Anton-App für Lernspiele
  1. Analysieren und Reflektieren – Kritische Auseinandersetzung mit Medieninhalten, Umgang mit Fake News und Werbung.
  • Wöchentliche Nutzung der ‚Logo-Kindernachrichten‘ zur Förderung der früh-demokratischen Bildung
  • Reflexion über Werbestrategien, Algorithmen und Fake News
  • Bewusstes Hinterfragen von Online-Inhalten
  1. Problemlösen und Modellieren – Entwicklung spielerischer Lösungen mit Robotik und Coding-Ansätzen.
  • Ozobots für erste Programmiererfahrungen
  • Interaktive Coding-Übungen mit haptischen Materialien
  • Spielerische Experimente mit digitalen und analogen Problemlösestrategien

Wenn Medien Teil des Spiels werden

Digitale Medien ersetzen für uns nicht das echte Spiel – aber sie können es bereichern. Bei unseren Spielaktionen dürfen die Kinder auch digitale Spielzeuge mitbringen. Dabei geht es nicht nur um das Spiel selbst, sondern auch um das Gespräch darüber:

Was tut mir gut?

Wie lange spiele ich?

Wann macht mich ein Spiel nervös oder traurig?

Wie finde ich meine eigene Balance?

So werden Medien zum Gesprächsanlass – und zur Chance, sich selbst besser kennenzulernen.

Kreativität sichtbar machen – mit Einverständnis und Wertschätzung

In unserer täglichen Arbeit entstehen viele kreative Produkte: digitale Bücher, Trickfilme, kleine Präsentationen, Roboter-Projekte und mehr. Diese Werke sind Ausdruck individueller Lernwege und verdienter Stolz.

Solche Ergebnisse dürfen – wenn möglich – auch sichtbar werden: im Schulgebäude, bei Veranstaltungen oder auf unserer Schulhomepage. Die Sichtbarkeit fördert das Selbstbewusstsein der Kinder, würdigt ihre Leistung und zeigt, wie lebendig Lernen sein kann.

Dabei ist uns der Schutz der Kinder besonders wichtig: Eine schriftliche Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten wird bereits im Rahmen des Aufnahmegesprächs eingeholt. In einem kurzen Austausch erklären wir, wie wir mit kreativen Produkten, Fotos, Videos oder Tonaufnahmen sorgsam und verantwortungsvoll umgehen.

So können Kinder sich ausdrücken, zeigen, was in ihnen steckt – und wissen gleichzeitig: Ich bin gesehen, aber nicht ausgeliefert.

Schutz im digitalen Raum

Digitale Räume bergen nicht nur Chancen, sondern auch Risiken. Deshalb ist der Schutz unserer Schülerinnen und Schüler ein zentrales Anliegen.

Themen wie Cybergrooming, Datenschutz, Grenzüberschreitungen in Chats und Spielen oder der Umgang mit unangenehmen Online-Erfahrungen haben bei uns ihren Platz – altersgerecht, sensibel und im Dialog.

Wir arbeiten dabei eng mit externen Partnern wie Zartbitter e. V. zusammen, um Prävention lebendig und wirksam zu gestalten.

Zum Schluss – Medienbildung als Teil unserer Haltung

Medienbildung an unserer Schule ist eingebettet in eine Kultur des achtsamen Lernens und Wachsens. Wir begleiten unsere Kinder darin, digitale Welten nicht nur zu konsumieren, sondern sie mitzugestalten – neugierig, kritisch, verspielt, mit Augenmaß und selbstbewusst. Kinder sollen sich bei uns sicher fühlen – auch in digitalen Fragen.

Denn Medien sind Werkzeuge. Die Haltung aber, mit der wir sie nutzen, entsteht im Miteinander.

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